Die Sonne macht mächtig Wind
Du kennst das bestimmt: Im Gegenwind Velo fahren ist anstrengend, bei heftigem Wind fast wie bergauf pedalen. Wie angenehm ist dagegen ein Temporitt mit schönem Rückenwind! Was du in beiden Varianten spürst, ist die Kraft des Windes. Da steckt viel Energie drin.
Einen kleinen Teil dieser Energie nutzen wir Menschen seit mehreren tausend Jahren, angefangen bei der Segelschifffahrt. Später bauten findige Vorfahren Windmühlen, die dank Windkraft schwere Mühlsteine zum Kornmahlen angetrieben haben. Andere Windmühlen dienten mit leicht angepasster Technik dazu, Wasser hochzupumpen.
Heute produzieren grosse Windräder wertvollen Strom. Sie ernten den Wind nach Art der Windmühlen und stehen auf Hügeln, in Tälern oder sogar im Meer. Hauptsache, es herrschen gute Windverhältnisse.
Auch Tiere kennen die Kraft des Windes: Beobachte Schwalben oder einen Bussard, wie er den Aufwind locker nutzt und ohne Flügelschlag rasch an Höhe gewinnt! Zugvögel suchen und finden jeweils günstige Windströmungen. So verbrauchen sie auf ihren weiten Flugreisen weniger Energie.
Was aber hat die Sonne mit Wind zu tun? Überall auf der Erde ist Luft in Bewegung – «s het Wind». Am Anfang steht die Sonne. Sonnenstrahlen heizen den Erdboden auf und erwärmen die Luft. Die Warmluft dehnt sich aus, sie wird dadurch dünner und leichter, sie steigt. In Bodennähe entsteht so Tiefdruck. Hingegen sinkt bei Kälte die Luft ab, am Boden bildet sich Hochdruck. Um den Druckunterschied zwischen benachbarten Luftmassen auszugleichen, strömt kältere Luft dorthin, wo warme Luft aufsteigt. Je grösser der Temperaturunterschied, umso schneller und heftiger: Es weht ein mehr oder weniger starker Wind.
Obschon er manchmal heftig stürmt und Zerstörung bringt, ist der Wind auch eine grosse und wichtige Energiequelle.